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Aus Eisenstadt

Eisenstadt schnürt Energie-Sparpaket

Kurzfristig sollen 5 %, mittelfristig sogar 10 % durch einen eigenen Maßnahmenplan eingespart werden.

Rathaus

Klimaschutz hat in Eisenstadt einen großen Stellenwert. Mit vielen Maßnahmen und Initiativen wie dem Stadtbaumkonzept, der Bodenschutzrichtlinie u.v.m. ist die Landeshauptstadt Vorreiter. „Wir werden nun – angesichts der Krisensituation und der steigenden Preise – beim Energiemanagement der Stadt noch effizienter und nachhaltiger in der Energieverwendung sein“, so Bürgermeister Thomas Steiner.

Die ersten Maßnahmen sind bereits definiert: Es wird Änderungen bei der Straßen-, Weihnachts- und Denkmalbeleuchtung geben, die Temperatur in den städtischen Gebäuden wird noch besser reguliert und die Wassertemperatur im Hallenbad  abgesenkt. Steiner dazu: „Wir werden aber noch weiter gehen um DIE Energiesparstadt zu werden. Auf allen Ebenen wird permanent analysiert, wie wir jedes noch so kleine Rädchen weiter drehen können, um Energie zu sparen. Die Summe vieler kleiner Dinge macht’s im eigenen Haushalt, genauso wie in der Verwaltung. Kurzfristig wollen wir damit 5 % an Energie einsparen, mittelfristig 10 %.“ Ein Blick auf den Gesamtenergieverbrauch zeigt deutlich, dass schon in den letzten fünf Jahren viel erreicht werden konnte.

Insgesamt liegt der Energieverbrauch der Stadt im Jahr 2021 bei 6.2 GWh. Der jährliche Gasverbrauch nimmt nur mehr 10,8 % des gesamten Energiebedarfs ein. Der Stromverbrauch sank im Vergleich zu 2018 von 4,1 GWh auf 3,25. Dies konnte durch die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung sowie jener im Rathaus auf LED und durch die Anbindung der Mehrzweckhalle des Sportzentrums an das Fernwärmenetz erreicht werden.

Derzeit werden nur noch sieben städtische Gebäude mit Gas versorgt. Hier wird es sukzessive eine Umstellung auf Fernwärme geben, sofern dies technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist.

Ebenso schrittweise werden alle städtischen Gebäude nach dem Vorbild des Rathauses auf LED- Beleuchtung umgestellt. In den Volkschulen wird dies insgesamt rund 75.000 kWh Strom pro Jahr einsparen.

Dabei geht es nicht nur um Klimaschutz, sondern natürlich auch um die explodierenden Strompreise. „Energie sparen wo immer es geht ist das Gebot der Stunde nicht nur für jeden Haushalt oder jedes Unternehmen, sondern auch für die öffentliche Hand. Wir müssen noch bewusster mit Energie umgehen und auch mehr Energie nachhaltig produzieren. Als Stadt wollen mit gutem Beispiel vorangehen und weitere Einsparungspotenziale nutzen“, so Steiner. Er betont weiter: „Dabei haben wir haben mit der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED und dem sukzessiven Umstieg auf Photovoltaik oder Fernwärme schon viel Vorarbeit geleistet, aber jetzt werden wir noch nachhaltiger und sparsamer in der Energieverwendung.“

Die aktuellen und kurzfristigen Maßnahmen:

  • Zurückfahren der Leuchtintensität der öffentlichen Beleuchtung auf 30 % (im Sinne der Sicherheit wird nicht zur Gänze abgeschaltet)
  • Verkürzung der Zeiten der Weihnachtbeleuchtung
  • Keine Beleuchtung von städtischen Gebäuden  bzw. Denkmälern (Ausnahmen möglich)
  • Niedrigere Temperatur im Hallenbad (von 25-26 Grad auf 24 Grad)
  • Spätere Öffnung der kleinen Eisfläche
  • Senkung der Temperatur in städtischen Gebäuden

Die geplanten und mittelfristigen Maßnahmen: 

  • Umstellung der noch mit Gas versorgten städtischen Gebäude auf Fernwärme
  • Photovoltaik-Initiative auf städtischen Gebäuden
  • Umstellung aller städtischen Gebäude auf LED Beleuchtung
  • Nutzung von versiegelten Flächen (z.B. Parkplätze) für PV-Anlagen

Derzeit wird mit Hochdruck an der Umsetzung von zwei großen PV-Anlagen gearbeitet. Konkret betrifft das die Mittelschule Rosental und das Sportzentrum Eisenstadt. Hier gibt es ausreichend Dachflächen für die Erzeugung von PV-Strom. Damit könnte auch ein Großteil des Eigenbedarfs abgedeckt werden. Mittelfristig wird gemeinsam mit der bereits gegründeten Energiegenossenschaft Region Eisenstadt an Projekten zur alternativen Energieerzeugung und vor allem an der lokalen Energiespeicherung gearbeitet. Hier ist es Ziel, den erzeugten Strom in der Region zu verbrauchen und somit unabhängiger von globalen Einflüssen zu werden.

Abschließend appelliert Steiner an alle in der Stadt, im eigenen Bereich sparsam mit Energie umzugehen. Die Unternehmen in der Stadt lädt er ein, etwa ihre Firmenbeleuchtungen bzw. Werbebeleuchtungen spätestens um Mitternacht abzuschalten. „Wenn wir uns gemeinsam anstrengen, werden wir die bestehenden Herausforderungen meistern und gleichzeitig auch in zukünftig bewusster mit den Ressourcen umgehen.“