Aktuelles

Aus Eisenstadt

„Wer bremst gewinnt“ in Eisenstadt

Stadt startet Verkehrssicherheitskampagne

Bürgermeister Thomas Steiner, Stadtpolizeikommandant Günter Hauer, Christoph Feymann vom Kuratorium für Verkehrssicherheit und der 1. Vizebürgermeister Istvan Deli (v.l.) beim Plakat am Haidäcker Park.

„Wer bremst gewinnt“ lautet der Aufruf, den die Stadt Eisenstadt gemeinsam mit dem Stadtpolizeikommando und dem Kuratorium für Verkehrssicherheit startet. Eine zu hohe Geschwindigkeit zählt zu den häufigsten Unfallursachen auf den heimischen Straßen. Mit einer Verkehrssicherheitskampagne soll die Bevölkerung sensibilisiert werden. „Mit dem Herbst kehren auch die frühe Dunkelheit, Nässe und Nebel ins Burgenland zurück. Gerade im Straßenverkehr ist daher besondere Umsicht und Vorsicht geboten und wir wollen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer deswegen noch einmal ansprechen“, so Bürgermeister Thomas Steiner. Die erste von mehreren Maßnahmen ist eine Plakatwelle mit drei Sujets im Stadtgebiet. Startschuss war die heutige Plakatpräsentation im Vorfeld der Europäischen Mobilitätswoche (16. bis 22. September).

„Wir werden auch weiter bewusstseinsbildende Maßnahmen und Aktionen setzen, um den Menschen, die in unser Stadt leben und arbeiten, den Umstieg auf den Stadtbus oder das Rad bzw. das Zu-Fuß-Gehen schmackhaft zu machen“, so Steiner. Er wird im wahrsten Sinne vorausgehen: „Wie schon bei der Kampagne ‚Geht doch‘ im Sommer werde ich in der Mobilitätswoche erneut auf mein Auto innerhalb der Stadt verzichten.“ Doch die Verkehrssicherheitskampagne soll weit über die Mobilitätswoche hinausgehen.

Steiner: Verkehrssicherheit ist eine permanente Aufgabe und Herausforderung

Neben den Plakaten wird es in den kommenden Monaten viele Verkehrssicherheitsaktionen geben. Eine Fülle von kleinen und großen Maßnahmen – wie etwa ein Gewinnspiel, Hinweistafeln für Radfahrer in der Fußgängerzone oder die Apfel/Zitrone Geschwindigkeitskontrollen mit Volksschulkindern – sind geplant. Schwerpunkte sollen der respektvolle Umgang aller Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr sowie vor allem Verkehrsberuhigung und Reduktion der Geschwindigkeit sein. „Das Thema überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit haben wir deshalb gewählt, weil es eine der Hauptunfallursachen auf den Straßen ist. Jedes Unfallopfer ist eines zu viel. Verkehrssicherheit ist eine permanente Aufgabe und Herausforderung zu der auch effektive Bewusstseinsbildung gehört“, betont Steiner. Im Jahr 2020 gab es im Burgenland 80 Unfälle mit 91 Verletzten und drei Getöteten aufgrund von „nichtangepasster Geschwindigkeit“. Generell sind fast 30 Prozent der schweren oder tödlichen Unfälle auf überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen – in der kalten Jahreszeit steigt diese Zahl. Denn schlechte Witterungsverhältnisse bedeuten auch schlechtere Straßenverhältnisse.

„Aber nicht nur Autofahrerinnen und Autofahrer sind gefordert, sondern auch vermehrt Radfahrer. Alle tragen eine besondere Verantwortung gegenüber den schwächsten Verkehrsteilnehmern, den Fußgängern. Speziell in der Morgen- oder Abenddämmerung sind viele unterwegs und können dabei bei erhöhter Geschwindigkeit leicht übersehen werden“ so Steiner, der appelliert: „Das Tempo muss daher immer angepasst und mit Bedacht gewählt werden. Wer bremst gewinnt in Eisenstadt!“  

Im Boot ist bei dieser Kampagne auch die Polizei. Stadtpolizeikommandant Obstlt Günter Hauer: „Im Rahmen von ‚Gemeinsam sicher‘ haben wir viele Aktionen mit der Stadt umgesetzt. Es ist also eine Selbstverständlichkeit, dass wir auch bei dieser wertvollen Kampagne unseren Beitrag für die Sicherheit der Bevölkerung leisten.“ 

KFV: Risiko bei Tempo 50 fünfmal höher als bei Tempo 30

„Im Jahr 2020 war etwa ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen. Gerade für ungeschützte Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer ist die Gefahr, bei Unfällen durch überhöhte Geschwindigkeit getötet oder schwer verletzt zu werden, besonders hoch – und diese steigt mit zunehmender Kollisionsgeschwindigkeit deutlich an: Das Risiko, als Fußgänger getötet zu werden, ist bei 50 km/h fünfmal so hoch wie bei Tempo 30, von 40 auf 50 verdoppelt sich das Risiko, getötet zu werden. Umso mehr unterstützen wir die Verkehrssicherheitskampagne der Stadt Eisenstadt und sind überzeugt, dass mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen wie mit dieser Kampagne viel erreicht werden kann“, so Christoph Feymann vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Deli: „Tempo 30 statt 50 auf den Gemeindestraßen“

Eisenstadt geht hier in mehrfacher Weise mit gutem Beispiel voran. „Wir setzten auf 70 Prozent der Gemeindestraßen schon auf Tempo 30 statt 50 und wurden dafür vom KFV heuer mit dem Verkehrssicherheitspreis Aquila bedacht“, erklärt der 1. Vizebürgermeister und Sicherheitsgemeinderat Istvan Deli. Erst gestern wurde in der Gemeinderatssitzung mit dem Winzerweg, der Kornblumenstraße und der unteren Kasernenstraße auf drei weiteren Straßen das Tempolimit heruntergesetzt. Weiters wurden rechtzeitig mit Schulbeginn mehrere Verkehrssicherheitsmaßnahmen umgesetzt. Er verweist auf die neue Bus- und Elternhaltestellen rund um die Volksschule Eisenstadt. Auch die Ampelkreuzung bei der Bahnstraße wurde zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer nun umgesetzt. Dazu wurde eine Begegnungszone am Domplatz und beim Kindergarten Kleinhöflein realisiert, sowie viele Entschleunigungsmaßnahmen durch Bauminseln im gesamten Stadtgebiet.