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Aus Eisenstadt

7-Punkte Plan für die Innenstadt zeigt Wirkung

Innenstadtbonus als Schlüssel für Geschäftsansiedelungen

Vor der Pressekonferenz standen Betriebsbesuche in zwei weiteren Innenstadtbonus-Geschäften am Programm. Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth, Kurt Egger und Bürgermeister Thomas Steiner besichtigen den Haydn Kontor von Apotheker Robert Müntz und den Betrieb der Designerin Ruth Gold.

Bürgermeister Thomas Steiner, Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth und Wirtschaftsexperte Kurt Egger stoßen mit neuen Lokalinhabern der Fußgängerzone an. Adrian Baumgartner (Mitte) und Fabio Antenucci eröffneten am 1. März ihre Osteria „Il Gusto“ und sind die neuesten Fördernehmer des Innenstadtbonus.

„17 Fördernehmer des Innenstadtbonus, jährlich 120 Veranstaltungstage in der Fußgängerzone, ausgegebene EisenstädterScheine im Wert von über 400.000 Euro und eine sinkende Anzahl von Leerstandsflächen – Eisenstadts Innenstadt ist nach Corona auf einem guten Weg“, zieht Bürgermeister Thomas Steiner Bilanz über seinen 7-Punkte-Plan zur Innenstadtbelebung, den er exakt vor zwei Jahren vorgestellt hatte. Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth und Kurt Egger, Abgeordneter zum Nationalrat und Wirtschaftsexperte, betonen sie unisono: „Alle politischen Ebenen sind weiter gefordert, die Kommunen im Kampf für nachhaltige Innenstadtbelebung zu unterstützen.“

Die Stadt ist in einem ständigen Wandel, gleichzeitig stehen die Innenstädte mit dem stationären Handel mittlerweile in einem globalen Wettbewerb. Daneben haben nun auch Corona und die Energiekrise noch mehr Druck auf Handels- und Gastronomiebetriebe ausgeübt. Viele kämpfen ums Überleben. „Eine Innenstadt ist gleichsam die Seele einer Stadt. Deshalb müssen wir alles tun, um sie zu stärken, die Nachteile gegenüber Online-Shopping auszugleichen und die Besucherfrequenz zu steigern“, erklärt Steiner. Er hatte bereits im März 2021 mit einem Maßnahmenkatalog reagiert und zusätzlich einen Marshallplan für die Innenstädte gefordert. „Es braucht vielfältige Maßnahmen, um die Stadt- und Dorfkerne zu stabilisieren. Nicht zuletzt müssen alle Akteure, von den Städten selbst, bis hin zu Land und Bund für die richtigen Rahmenbedingungen sorgen“, so Steiner, der weiter das eigene Eisenstädter Programm erläutert: „Der Aufenthaltsqualität mit Sauberkeit, Sicherheit und auch mehr Grün kommt dabei, neben Maßnahmen zur Stärkung des stationären Handels, eine zentrale Bedeutung zu.“

7 Punkte für die Stärkung der Innenstadt und die konkreten Maßnahmen :

1.      Weitere Steigerung der Aufenthaltsqualität

  • Fanny Elßler Gasse – Neue, moderne Sitzgelegenheiten
  • 18 neue Bäume größtenteils ebenfalls mit Sitzgelegenheiten
  • Denkmälersanierung

2.      Verbesserung der Erreichbarkeit der Innenstadt

  • Evaluierung Stadtbusse und Stadtbusnetzes
  • Gratis-Stadtbus (September – Dezember 2022)
  • Klimaticket Kompatibilität
  • Vorarbeiten für 15-Minuten-Taktung des Stadtbusses

3.      Schaffung eines Stadt- und Standortmarketings inkl. Leerstandsmanagement

  • Seit Frühjahr 2022 operativ tätig
  • Mehrere Aktionen und Shopping-Events (z.B. Shopping-Queen)

4.      Einführung EisenstädterScheine als Kaufkraftbindungs-Element

  • EisenstädterScheine im Wert von über 400.000 Euro seit Juni 2021 ausgegeben
  • Knapp 300 Geschäftsstellen im ganzen Stadtgebiet akzeptieren die Scheine

5.      Attraktive, niederschwellige Veranstaltungskonzepte

  • 60 Veranstaltungstage mit städtischen Events
  • 60 Markttage in der Innenstadt

6.      Eisenstadt verzichtete von 2020 bis 2022 auf die Einhebung der Schanigartenentgeltes

7.      Einführung eines Innenstadt-Bonus für Gründer in der Innenstadt.          

  • Mittlerweile 17 Fördernehmer
  • Branchenmix wurde verbessert (Kindermodengeschäft, Delikatessläden)

Insgesamt stellte die Stadt Eisenstadt über eine Million Euro zur Verfügung.

 

Vor allem auch der Innenstadtbonus zeigt sich hier als innovativer, neuer Ansatz, um Geschäfte in die Fußgängerzone zu bringen. Von den 69 Geschäftslokalen in der Fußgängerzone sind nur mehr sechs leer. „Der Innenstadtbonus hat definitiv neue Impulse für die Innenstadt gebracht. Der Branchenmix hat sich verbessert, die Leerstände haben sich verringert. Unternehmen und auch Menschen siedeln sich hier gerne an“ erklärt Steiner, denn „eine zukunftsfitte Innenstadt wird nicht nur durch Geschäfte und Ärzte, sondern auch durch modernen Wohnraum belebt.“ Und auch hier gibt es zahlreiche Projekte.
Die Stadt geht noch einen Schritt weiter: „Wir haben vor Kurzem eine Frequenzzählung installiert. Somit sind belastbare Analysen darüber möglich, inwiefern z.B. das Wetter, die Tageszeit oder bestimmte Wochentage und natürlich auch unsere eigenen Veranstaltungen und Maßnahmen Einfluss auf die Anzahl von Menschen haben, die an den Schaufenstern der Geschäfte vorbeiströmen.“ Bereits am Faschingdienstag strömten knapp 7.000 Menschen in die Fußgängerzone. Vergleichszahlen aus den Vorjahren gibt es derzeit noch nicht.

Präsident Nemeth: „Eisenstadt ist im Spitzenfeld bei Kaufkraftbindung“

„Dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Lokalpolitik Früchte trägt, sieht man sehr deutlich am Bespiel der Landeshauptstadt“, ist Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth überzeugt. Mit einer Kaufkrafteigenbindung von 79 Prozent befindet sich Eisenstadt im burgenlandweiten Ranking im Spitzenfeld. „Aber wir brauchen generell im ganzen Burgenland verstärkt Maßnahmen, um die Kaufkraft im Land zu halten und die Innenstädte zu stärken“, so Nemeth. Die Maßnahmen dürfen sich nicht rein auf den Handel beschränken. Man müsse Wohnen, Kultur und sämtliche Aktivitäten, die die Attraktivität der Innenstädte fördern, miteinbeziehen. Wirtschaftskammerpräsident Nemeth: „Hier braucht es aktive Unterstützung und Förderung durch die Verantwortlichen in den Gemeinden. Eisenstadt geht hier mit gutem Beispiel voran.“

Kurt Egger: „Wertschöpfung bleibt in der Stadt“

"Mit Einkäufen bei heimischen Betrieben sorgen wir dafür, dass die Wertschöpfung in Österreich und unser Wohlstand erhalten bleiben. Ein belebter Stadtkern mit vielen Geschäften schafft somit eine stabile Wirtschaft und ein Stadtinneres, wo man sich wohlfühlt und gerne aufhält. Ich denke Eisenstadt kann vielen als Vorbild dienen“, erklärt Nationalratsabgeordneter Kurt Egger.

Infos zum Innenstadtbonus

Unternehmensgründer, die sich in der Innenstadt ansiedeln, bekommen in den ersten drei Geschäftsjahren einen monatlichen Bonus. Damit wird ihnen in den ohnehin schwierigen Anfangsjahren einen Teil ihrer finanziellen Sorgen abgenommen. Es gib eine Basisförderung von 500 im ersten 300 im zweiten und 200 Euro im dritten Jahr. Diese Förderung wird für Dienstleistungs- oder Handelsbetriebe, die es in der Innenstadt noch nicht oder in unzureichender Zahl gibt, im ersten Jahr verdoppelt. Diese bekommen 1000 Euro monatlich im Gründungsjahr erhalten.