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Aus Eisenstadt

Eisenstadt ist bereit für die digitale Zukunft

Die Digitalisierungsstrategie der Landeshauptstadt

Bürgermeister Thomas Steiner, Stabstellenleiter Sebastian Handler (l.) und Städtebund-Experte Ronald Sallmann (r.) präsentieren die Digitalisierungsstrategie für den Magistrat Eisenstadt.

Die sogenannte digitale Transformation ist eine rasch fortschreitende gesellschaftliche Entwicklung, welche die Städte und Gemeinden mit ihrem hohen Leistungsspektrum und insbesondere als Träger der Daseinsvorsorge vor große Herausforderungen stellt. In den vergangenen Monaten wurde daher eine umfassende Digitalisierungsstrategie für die burgenländische Landeshauptstadt erarbeitet.

Die Eisenstädter Digitalisierungsstrategie umfasst sowohl die internen Digitalisierungsmöglichkeiten und -vorhaben der Stadtverwaltung als auch das Spektrum möglicher digitaler Services für die Bevölkerung der Stadt. „Mit dieser umfassenden Digitalisierungsstrategie sind wir perfekt für die digitale Zukunft gerüstet. Wir haben hier ein ganzes Paket an Maßnahmen in der Hand, dass einerseits positive Auswirkungen auf interne Arbeitsabläufe haben wird und andererseits einen Mehrwert für die Bevölkerung hat“, ist Bürgermeister Thomas Steiner überzeugt.

Erstellt wurde die Digitalisierungsstrategie von Dr. Ronald Sallmann, seines Zeichens Geschäftsführer von IT-Kommunal und Digitalisierungsexperte des Städtebundes. Begonnen hat die Arbeit an der Strategie im Sommer 2019. Den übergeordneten Rahmen für die Strategie bildet der Stadtentwicklungsplan „Eisenstadt 2030“, die Ausgangsbasis stellt die vorhandene IT-Infrastruktur dar.

Entstehungsprozess
„Vor diesem Hintergrund erfolgten eine Erhebung und qualifizierte Analyse der bestehenden IT-Landschaft, eine Erfassung der Kerngeschäftsprozesse der Stadtverwaltung sowie Anreicherung der Ergebnisse im Zuge von Interviews mit der Führungsebene des Magistrats Eisenstadt“, erläutert Ronald Sallmann den Entstehungsprozess.

Aufbauend auf diese „digitale Inventur“ wurden Digitalisierungsmaßnahmen entwickelt, thematisch gebündelt und gemeinsam mit der Führungsebene gewichtet bzw. priorisiert. Das Ergebnis stellt eine „digitale Roadmap“ – sozusagen den Fahrplan bzw. die Kernbausteine der Digitalisierungsstrategie – dar.

Mit den vorliegenden Vorschlägen für Maßnahmen verfügt der Magistrat Eisenstadt nun über eine fundierte, maßgeschneiderte Sammlung von möglichen Digitalisierungsvorhaben. „Es gibt kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen. Viele Dinge können nicht über Nacht umgesetzt werden, sondern bedürfen einer längeren Vorlaufzeit. In ihrer Gesamtheit umfasst die Digitalisierungsstrategie ein beträchtliches organisatorisches, zeitliches und finanzielles Volumen“, weiß Bürgermeister Thomas Steiner.

Eigene Stabstelle kümmert sich um die Umsetzung
Aus diesem Grund wurde die Stabstelle für Digitalisierungsmanagement und Stadtmedienservice ins Leben gerufen. Mir der Leitung wurde Sebastian Handler betraut, der sich künftig federführend um die Koordinierung und Umsetzung der Maßnahmen kümmern wird.

Die Digitalisierungsstrategie für den Magistrat Eisenstadt umfasst insgesamt 140 Seiten und die Umsetzung wurde am 27. April 2020 vom Gemeinderat einstimmig beschlossen.

In der Strategie werden die Digitalisierungsmaßnahmen in zwei Kategorien unterteilt:

Digitalisierungsmaßnahmen im Innenverhältnis
Hier geht es vor allem darum, interne Arbeitsabläufe zu vereinfachen bzw. effizienter zu gestalten. Es gibt sowohl Querschnittsanwendungen die sämtliche Bereiche des Magistrat betreffen, aber auch Fachanwendungen, die besonders für die Wirtschaftsbetriebe oder die Bauabteilung interessant sind.

„Besonders die Erkenntnisse der Corona-Krise fließen in nächster Zeit verstärkt ein. Die Ermöglichung von Home-Office sowie die interne Kommunikation mittels Videokonferenzen haben hier eine erhöhte Priorität bekommen“, so Sebastian Handler.

Digitalisierungsmaßnahmen mit Außenwirkung
Bereits jetzt können zahlreiche Amtswege auch digital mittels Online-Formularen erledigt werden. Diese neuen Wege der Kommunikation mit dem Amt sollen vermehrt vor den Vorhang gestellt und auf sämtliche Geschäftsbereiche ausgeweitet werden: Vorschreibungen, elektronische Zustellung von Sendungen mittels Amtssignatur oder Online-Formulare sind hier beispielsweise angedacht.

Weiters ist angedacht Onlineservice thematisch bzw. zielgruppengerecht zu bündeln und via App anzubieten. Hier gibt es ein breites Betätigungsfeld in den Kategorien Mobilität, Heiraten oder Kinder und Jugend.

„Eisenstadt hat hier die Zeichen der Zeit erkannt und nimmt mit der neuen Digitalisierungsstrategie eine Vorreiterrolle ein – nicht nur im Burgenland sondern auch im österreichweiten Vergleich. Städte derselben Größenordnung können nicht auf so einen umfangreichen und strategischen Digitalisierungsplan zurückgreifen“, so Bürgermeister Steiner abschließend.