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Aus Eisenstadt

Eisenstadt startet Offensive bei der Entsiegelung

Grundsatzbeschluss zu Maßnahmenplan gefasst

Bürgermeister Thomas Steiner mit Grünen Klubobfrau Samara Sánchez Pöll sowie Andrea Dvornikovich (r.), Obfrau der Stadtentwicklung Oberberg/Unterberg, sowie Gemeinderat Michael Nemeth (l.) am Kalvarienbergplatz, der nächstes Jahr entsiegelt und neu gestaltet werden wird.

Die Details wurden bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben.

Mit einem neuen Grundsatzbeschluss setzt die Landeshauptstadt Eisenstadt einen klaren Schwerpunkt in der Stadtentwicklung: Die Entsiegelung öffentlicher Flächen wird in den kommenden Jahren aktiv vorangetrieben, wie Bürgermeister Thomas Steiner und Grünen Klubobfrau Samara Sánchez Pöll gemeinsam erklärten. Ziel ist es, Verkehrs- und Platzbereiche ökologisch aufzuwerten, das Stadtklima abzukühlen und die Lebensqualität für die Bevölkerung weiter zu steigern. Erste Pilotprojekte sind bereits für 2026 geplant. Der Ort des Pressegesprächs war bewusst gewählt: Der Kalvarienbergplatz - einem jener Standorte, die besonders in den Fokus der Entsiegelungsüberlegungen rücken sollen. „Gerade Plätze wie dieser zeigen, wie wichtig es ist, Flächen klimafit zu gestalten. Hier entsteht wertvoller Raum für Begrünung, Kühlung und Begegnung“, erklärte Bürgermeister Thomas Steiner vor Ort.

„Wir wollen in Eisenstadt nicht nur über Klimaschutz reden, sondern aktiv handeln. Mit dem neuen Maßnahmenplan übernehmen wir auch auf öffentlichen Flächen Verantwortung und schaffen einen spürbaren Mehrwert für die Menschen in unserer Stadt“, betont Bürgermeister Thomas Steiner. Der Beschluss umfasst die Erstellung eines Fachkonzepts Entsiegelung mit Bestandsaufnahme, Machbarkeitsanalyse und Priorisierung geeigneter Flächen. Besonders der Domplatz, der Kalvarienbergplatz, der Jerusalemplatz, die Wertheimergasse und der Colmarplatz sollen dabei in den Fokus rücken.

Best-Practice-Beispiele wie die Renaturierung des Eisbachs, die Gestaltung des Andrea-Fraunschiel-Parks, die Rossschwemme am Colmarplatz oder die Verkehrsraumgestaltung am Bründlfeldweg zeigen bereits, wie positiv sich Entsiegelung auf Stadtklima und Lebensqualität auswirkt. Diese Erfahrungen fließen nun in die Umsetzung der neuen Projekte ein.

Eisenstadt nimmt seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle im Bereich Klimaschutz, Nachhaltigkeit und ökologischer Stadtentwicklung ein. Mit Initiativen wie dem Stadtbaumkonzept, strengen Bodenschutzrichtlinien, der Festlegung dauerhafter Siedlungsgrenzen und dem Schutz öffentlicher Grünflächen wurde die Basis für eine nachhaltige Stadtgestaltung geschaffen. Diese Maßnahmen sind im Stadtentwicklungsplan STEP 2030 verankert und werden nun mit dem Entsiegelungskonzept konsequent weitergeführt.

Bodenschutz als Schlüssel im Klimaneutralitätsfahrplan

„Boden ist eine endliche Ressource. Jede Fläche, die wir entsiegeln, trägt zur Abkühlung, zur besseren Wasserspeicherung und zur Förderung der Artenvielfalt bei. Damit investieren wir nicht nur in die Umwelt, sondern auch in die Lebensqualität kommender Generationen“, so der Bürgermeister. Im derzeit entstehenden Klimaneutralitätsfahrplan hat das Thema Bodenschutz einen zentralen Stellenwert. Neben Energieeinsparung und Emissionsreduktion gilt die Wiederherstellung natürlicher Bodenfunktionen als entscheidender Hebel gegen Überhitzung, Starkregenereignisse und den Verlust der Biodiversität. Seit Jahren unterstützt die Stadt bereits Entsiegelungsmaßnahmen auf privaten und gewerblichen Grundstücken durch Förderungen – etwa bei der Entfernung von Asphalt- und Betonflächen oder der Umgestaltung mit wasserdurchlässigen Materialien. Der neue Maßnahmenplan setzt nun bewusst auf die öffentliche Hand: Flächen wie der Domplatz, der Kalvarienbergplatz, der Jerusalemplatz, die Wertheimergasse sowie der Colmarplatz sollen prioritär geprüft und ökologisch aufgewertet werden.

Mit den beschlossenen Maßnahmen setzen wir ein deutliches Zeichen: Wir wollen eine klimafitte Stadt gestalten, in der wir uns alle wohlfühlen und die auch für kommende Generationen die beste Zukunft sichert. Wichtig ist mir dabei, dass nachhaltige Stadtentwicklung nicht nur Ankündigungen bleiben, sondern konkrete Schritte sind, die wir hier in Eisenstadt gemeinsam umsetzen“, so Grünen Klubobfrau, Obfrau und Jugendgemeinderätin Samara Sánchez Pöll, die auch die Bedeutung des Projekts über Parteigrenzen hinweg betont: „Gerade als Jugendgemeinderätin ist es mir ein Anliegen, dass wir jetzt Verantwortung übernehmen – damit die nächste Generation nicht unter den Versäumnissen von heute leidet. Der Beschluss zeigt, dass wir es ernst meinen und alle gemeinsam an einem noch lebenswerteren und lebensfrohen Eisenstadt arbeiten.“

Dvornikovich: „Behutsame Entwicklung des Oberberges wichtig für ganze Stadt“

Dass die Pressekonferenz am Kalvarienberg stattfand, freute besonders die Obfrau des Ausschusses für Stadtentwicklung Oberberg/Unterberg, Andrea Dvornikovich, denn der Kalvarienbergplatz soll bei den Entsiegelungsmaßnahmen eine besondere Stellung einnehmen. Als zentraler Bestandteil des Oberbergs ist er nicht nur historisch und kulturell bedeutsam, sondern auch ein wichtiger Ort der Begegnung für die Bewohnerinnen und Bewohner. Die Stadt setzt seit Jahren zahlreiche Maßnahmen, um den Oberberg zu beleben und seine Aufenthaltsqualität zu steigern. Der ganze Bereich ist ein wesentlicher Baustein der zukünftigen Stadtentwicklung des Stadtteils. Dvornikovich dazu: „Oberberg zu beleben und seine Aufenthaltsqualität zu steigern ist eine wichtige Aufgabe für uns. Der gesamte Bereich soll mit dieser Entsiegelung aufgewertet werden und das Haydnkino soll zudem als kulturellen Fixpunkt miteinbezogen werden.“