Am 12. Dezember 2016 nahm das erste innerstädtische öffentliche Nahverkehrssystem des Burgenlandes Fahrt auf. Seit damals drehen Georg, Martin, Vitus und seit 2018 Fanny ihre Runden in der Landeshauptstadt. „Der Stadtbus ist ein absolutes Erfolgsprojekt. Er hat die Mobilität und damit das Leben in der Stadt nachhaltig verändert. Fast 1,5 Millionen Fahrgäste konnte der Stadtbus bisher zählen“, zog Bürgermeister Thomas Steiner heute im Beisein von Gemeinderätin Ruth Klinger-Zechmeister, Obfrau des Ausschusses für Planung, Bau und Umweltschutz sowie Franziska „Fanny“ Jarmer Bilanz. „Fanny“ ist die Namengeberin der vierten Buslinie, die seit 2018 im Einsatz ist. Zum Jubiläum kann man den Stadtbus eine Woche lang kostenlos testen und Jahreskarten gewinnen.
Auch fünf Jahre nach Einführung erfreuen sich die vier Linien größter Beliebtheit. „Die Stadtbusse haben sich bestens etabliert und das Mobilitätsverhalten vieler Menschen in Eisenstadt stark beeinflusst. Gab es gerade zu Beginn der Planungsphase und auch noch vor der Einführung des Bussystems immer wieder kritische Stimmen, so können wir heute mit Recht stolz darauf sein. Der Stadtbus hat eine fast 100-prozentige Akzeptanz in der Bevölkerung“, freut sich Bürgermeister Thomas Steiner. Die täglichen Fahrgastzahlen stiegen bis zum Corona-Jahr 2020 und den damit verbundenen Lockdowns sukzessive von 990 auf 1410. 2020 und 2021 ist man bei knapp 1.200 täglichen Nutzern. „Corona hat auch hier seine Spuren hinterlassen, doch im Gegensatz zu anderen öffentlichen Verkehrssystemen nutzen die Eisenstädterinnen und Eisenstädter ‚ihren‘ Stadtbus öfter als andere. Denn während die Fahrgastzahlen anderswo um 33 Prozent zurückgingen, fielen sie in Eisenstadt nur um 16 Prozent“, so Steiner stolz. Er betont weiter: „Die Stadtbusse sind aus dem Straßenbild der kleinsten Großstadt der Welt nicht mehr wegzudenken. Wer den Stadtbus benutzt leistet auch gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Unnötige Auto-Kilometer, Abgase und Schadstoffe werden eingespart.“ Immerhin beförderten die Stadtbusse insgesamt 1,46 Millionen Fahrgäste.
Zusammenarbeit mit anderen öffentlichen Verkehrssystem
Da sich der Stadtbus bei den Kindern derart großer Beliebtheit erfreut, hat der VOR im Jahr 2018 seinen eigenen Schülerverkehr in der Früh eingestellt. Der Schülerverkehr wird nun vom Stadtbus durchgeführt und vom VOR bezahlt. Dieses Kooperation spiegelt die einmalige Zusammenarbeit zwischen VOR und Stadtbus wider. Die Tickets von VOR und Stadtbus werden wechselseitig in den Bussen anerkannt. Das Klimaticket gilt ebenfalls.
Jubiläums-Gewinnspiel und kostenlose Schnupperwoche (13. bis 18. Dezember)
Zum Jubiläum und – passend zur Öffnung von Handel und Gastronomie – gibt es eine Gratis-Testwoche. „Wir laden alle ein, den Stadtbus kostenlos auszuprobieren. Fahren Sie mit Georg, Vitus, Martin und Fanny zur Arbeit, zum Weihnachtsshopping oder erkunden Sie einfach nur die Stadt“, so Bürgermeister Steiner. Die Linie Georg fährt derzeit übrigens auch im Weihnachtslook. Begleitend dazu gibt es ein Facebook-Gewinnspiel, bei dem 5x1 Jahreskarte im Wert von je 95 Euro verlost wird.
Stadtbusbeirat und Bürgerbeteiligung als Schlüssel zum Erfolg
Der Erfolg des Stadtbusses fußt zum einen auf der umsichtigen Vorarbeit inkl. der umfangreichen Kampagne zum Start und zum anderen auf der ständigen Evaluierung, vor allem auch durch den Stadtbusbeirat, der als beratendes Gremium den Stadtbus stetig weiter entwickelt. Das Gremium setzt sich aus Mitgliedern von Verwaltung, Planung, Fahrern und Fahrgästen zusammen. „Bürgerbeteiligung wird in Eisenstadt groß geschrieben – so geschehen auch beim Stadtbus, etwa auch bei der Namensfindung der Busse“, so Steiner, der auch eine der Namenspatinnen beim Mediengespräch begrüßen konnte. Franziska „Fanny“ Jarmer gab der vierten und jüngsten Buslinie ihren Namen. Die gegenläufig geführte „Fanny“ ergänzt seit Dezember 2018 das bestehende System und schuf mit neuen Haltestellen und Umstiegsmöglichkeiten eine noch bessere Vernetzung im öffentlichen Verkehr der kleinsten Großstadt der Welt.
Klinger-Zechmeister: System wird ständig evaluiert und verbessert
„Das System wird ständig evaluiert um Verbesserungen für die Kunden schaffen zu können. So kann die Routenplanung und Taktung der vier Linien an die Bedürfnisse der Passagiere angepasst werden. Unter anderem fährt die Linie Georg in den morgendlichen Stoßzeiten im 15-Minuten-Takt, um das gesteigerte Fahrgastaufkommen noch besser bewältigen zu können“, so Gemeinderätin Ruth Klinger-Zechmeister. Sie erläutert: „Neben dem Fahrplan wird aber auch ein Auge auf die Haltestellen geworfen: Viele Haltestellen verfügen über Echtzeitanzeigen, Sitzbänke und Mistkübel. Die Haltestellen werden sukzessive weiter ausgestattet.“
Zahlen und Fakten:
- Anfänglich wurden die drei Linien von Montag bis Freitag geführt, im April 2018 wurde der Betrieb dann – dank der laufenden Evaluierung – aber auf Samstag ausgeweitet.
- Im Dezember 2018 wurde die vierte Linie Fanny eingeführt.
- Georg dreht 28, Vitus und Martin jeweils 26 Runden pro Tag durch die Stadt, Fanny dreizehn.
- 128 Haltestellen werden derzeit angefahren.
- Das Streckennetz ist 49,1 Kilometer lang.
- Knapp 1,2 Millionen Kilometer sind bisher gefahren worden.
- Insgesamt waren Georg, Vitus und Martin an 1232 Tagen seit 12.12.2016 in Betrieb, Fanny 738 Tage seit 10.12.2018.