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Aus Eisenstadt

Gelebte Geschichte in der „Stadtvilla Eisenstadt“

Eisenstadt bekommt 2025 „das etwas andere Museum“ in der Pfarrgasse

Bürgermeister Thomas Steiner mit Eigentümervertreter Pater Prior Daniel Katzenschläger (r.) sowie Robert Maurer, dem Gesamtleiter des Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt, im Garten der "Stadtvilla Eisenstadt".

Bürgermeister Thomas Steiner mit Eigentümervertreter Pater Prior Daniel Katzenschläger sowie dem Projektteam - Mag. Uschi Zezelitsch, Margit Sommer, MMag. Dr. Helmut Prinke, Leiter Dr. Wolfgang Kuzmits, Mag. Dr. Brigitte Krizsanits, Dr. Klaus-Jürgen Bauer und Tom Koch.

Heute vor genau 96 Jahren, am 30. April 1925 wurde mit einem Beschluss des Burgenländischen Landtags der Grundstein gelegt, dass Eisenstadt zur Landeshauptstadt des Burgenlandes wird. „2025 jährt sich dieser Tag zum 100. Mal. Bis dann wird Eisenstadt, die kleine Stadt mit großer Geschichte, sein eigenes, etwas anders Museum haben“, kündigt Bürgermeister Thomas Steiner an und betont weiter: „Das ist unser Beitrag zum Jubiläum des Landes und zum baldigen Jubiläum der Landeshauptstadt Eisenstadt.“ Seit Oktober laufen bereits die Vorarbeiten. Ein prominent besetztes Projektteam unter der Leitung von Dr. Wolfgang Kuzmits erarbeitete ein entsprechendes Kulturkonzept. Investiert werden insgesamt rund zwei Millionen Euro.

 

Die Jubiläen des Landes und der Landeshauptstadt werden zum Anlass genommen, die Geschichte der Stadt, ihre gesellschaftspolitische, politische und kulturelle Entwicklung eingehend zu erforschen, dokumentieren, präsentieren und diskutieren. „Wir haben den perfekten Ort und den perfekten Anlass für ein eigenes Museum gefunden. In der Stadtvilla Eisenstadt wird der Zauber der Vergangenheit jeden schon beim Eingang erfassen. Es wird ein ‚etwas anderes‘ Museum werden, das die Bürger von Eisenstadt selbst in den Mittelpunkt stellt. Der Besucher wird Teil des Lebens von historischen Eisenstädter Persönlichkeiten. Denn aus deren Perspektive soll die Geschichte der Landeshauptstadt dargelegt werden. Sie sind es nämlich, die die Stadt zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Die Stadtvilla Eisenstadt ist gelebte Geschichte. Sie wird zum Tor in die Kulturstadt Eisenstadt und Ausgangspunkt zu Erkundungen der Stadt“, so Steiner begeistert zur Idee, die von einer Projektgruppe in den vergangenen Monaten erarbeitet wurde.  Steiner betont: „Ich bin stolz auf welche große Expertise wir hier zurückgreifen konnten. Viele erfahrene Köpfe haben sich beteiligt und hier viel Wissen noch mehr Herz in die Erarbeitung dieses Kulturkonzeptes gesteckt. Und das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.“ Unter der Leitung von Dr. Wolfgang Kuzmits brachten sich Architekt Dr. Klaus-Jürgen Bauer, Ausstellungexperte Tom Koch, die Historiker Mag. Dr. Brigitte Krizsanits und MMag. Dr. Helmut Prinke sowie Margit Sommer vom Tourismus Eisenstadt Leithaland und Künstlerin Mag. Uschi Zezelitsch über mehrere Monate ein.  

Dr. Wolfgang Kuzmits zum Projekt: „Wesentlich für das Ergebnis war ein interdisziplinär zusammengestelltes Projektteam, welches historische, gestalterische und Aspekte der Kulturvermittlung voll inhaltlich abdecken konnte. Die klare Zielsetzung und Projektvorgabe durch Bürgermeister Thomas Steiner ermöglichte das vorliegende Kulturkonzept sehr vielschichtig aufzubauen. Als Tor in die Kulturstadt Eisenstadt und als künftige Drehscheibe der kulturellen Ambitionen der Landeshauptstadt, ist die Stadtvilla Eisenstadt nicht nur für die Landeshauptstadt, sondern wird auch regional und national wahrnehmbar.

Das Strohbachhaus in der Pfarrgasse wird zur „Stadtvilla Eisenstadt“

Mit dem Strobachhaus, der ehemaligen Arztvilla in der Pfarrgasse 20, das die Stadt von dem Konvent der Barmherzigen Brüder gemietet hat, hat man dafür nun den perfekten Ort gefunden. Die Villa ist ein Bau des Architekten Rudolf Hutter aus dem Jahr 1950, der sich durch das Vorhandensein reicher Qualitäten und Details auszeichnet. Diesen Umstand macht sich die neue Kulturinstitution zu Nutze, um damit ein Alleinstellungsmerkmal zu erlangen. Das Haus wird für seine zukünftige Nutzung generalsaniert und barrierefrei gemacht.

Pater Prior: Stadtvilla als zentraler Ort für Begegnungen und Gastfreundschaft

„Es war der Wunsch des früheren Eigentümers, Prim. Dr. Wolfgang Strobach, dass sein Haus einen besonderen Stellenwert für die Barmherzigen Brüder, aber auch für die Stadt bekommt. Es freut mich, dass mit der ‚Stadtvilla Eisenstadt‘ die Türen dieses Hauses weit geöffnet werden und ein zentraler Ort entsteht, in dem Begegnungen und Gastfreundschaft stattfinden. Denn die Hospitalität, als gelebte Gastfreundschaft, ist einer der zentralen Ordenswerte der Barmherzigen Brüder,“ zeigt sich Pater Prior Daniel Katzenschläger zufrieden, mit den präsentierten Projektplanungen.

Der Bürger und seine Sicht auf die Stadt stehen im Zentrum der Wissensvermittlung

Inhaltlich soll sich die Stadtvilla Eisenstadt mit den Wurzeln und der Entwicklung der Zeit- sowie der Stadtgeschichte und mit einzelnen Biografien Eisenstädter Bürger ebenso beschäftigen wie mit der Geschichte des Hauses selbst und jener der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Das Grundkonzept ist von der Idee getragen, dass ein reger Austausch typischer Eisenstädter Bürger (Medicus, Wirt, Gelehrter, Stadtschreiber, Stadtgärtner) und den Gästen von Eisenstadt über Kultur, Musik, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stattfindet. Begebenheiten innerhalb und außerhalb der Stadtmauer verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Diese Protagonisten sind die indirekten Vermittler von Geschichte und Geschichten.