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Aus Eisenstadt

Jugendzentrum-Umfrage: Gemütlichkeit statt Party

229 Jugendliche nahmen teil, ein Drittel will sich engagieren

Bürgermeister Thomas Steiner mit Jugendgemeinderätin Samara Sánchez Pöll.

Im ersten Quartal 2024 soll das neue Jugendzentrum in der Innenstadt starten. Mit den Ergebnissen der Jugendumfrage, die Anfang Sommer durchgeführt wurde, laufen nun die inhaltlichen Detailarbeiten. „Die Eisenstädter Jugend hat uns gesagt, was sie gerne hätte und ich bin sehr erfreut, dass wir bereits mit unserem Grobkonzept auch ziemlich genau die Wünsche getroffen haben“, so Bürgermeister Thomas Steiner bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Jugendgemeinderätin Samara Sánchez Pöll. Das Jugendzentrum wird ein geschützter, privater Treffpunkt ohne Konsumationszwang sein. Es wird vor allem Richtung der Wochenenden offen haben und mit einem eigenen Sozialarbeiter auch Dreh- und Angelscheibe der offenen Jugendarbeit der Stadt sein.

Im Herbst 2021 mietete die Stadt ein Gebäude am Alten Stadttor an. Insgesamt stehen dort knapp 450m² inkl. eines großzügigen Innenhofes zur Verfügung. Das Gebäude hat etwa 250m². „Unsere Vision ist klar: Das Jugendzentrum soll ein Ort der Zusammenkunft für Jugendliche unterschiedlichen Alters, Herkunft und Geschlecht sein. Es soll den Jugendlichen genügend Freiraum und Gelegenheiten zur Selbstständigkeitsförderung bieten“, so Steiner.

Um die genaue Nutzung auch mit den Interessen der Jugendlichen abzugleichen, hat die Stadt im Sommer eine Umfrage durchgeführt. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Richtung unserer Überlegungen stimmt. Ich bin hocherfreut, wie viele junge Menschen sich Gedanken über ‚ihr‘ Haus gemacht haben und wie viele auch mitarbeiten wollen“, stellt Steiner fest.

JUZ-Team wird auch Sozialarbeiter beinhalten

Die Teilnehmer haben ein Durchschnittsalter von 14,3 Jahren, 95 Prozent gehen in die Schule und sind in Eisenstadt wohnhaft. Insgesamt haben 229 Jugendliche an der Umfrage teilgenommen, ein Drittel ist auch bereit sich persönlich zu engagieren und bei der Organisation von Events oder der Weiterentwicklung des Jugendzentrums mitzuwirken. Steiner erklärt: „Dieses Angebot werden wir natürlich gerne annehmen. Sobald das Jugendzentrums-Team steht wird es ein Meet & Greet mit Gedankenaustausch mit den Jugendlichen geben.“ Das Jugendzentrum-Team wird aus einem Sozialarbeiter, einem administrativem Hauptverantwortlichem und Studenten, die unterstützend bei Bedarf eingesetzt werden.

Steiner zur Umfrage: „Es ist ganz klar herausgekommen, dass es den Jugendlichen nicht darum geht, hier ständig Programm, Action oder Party zu haben. Sie wollen vor allem einen Rückzugsort, um gemeinsam abzuhängen, zu entspannen oder Freunde zu treffen.“ Dafür wird es nicht nur die entsprechende Ausstattung, sondern auch professionelle Begleitung in Person eines eigenen Sozialarbeiters geben.

Sánchez Pöll: „Weniger Interesse an Partys, mehr an entspannter Freizeitgestaltung”

„Jugendliche und ihre Interessen stehen im Fokus dieses Projekts. Deshalb war mir von Beginn an am wichtigsten, dass diese Zielgruppe stark in die Planung miteinbezogen wird. Die Ergebnisse der Umfrage sind toll, damit lässt es sich super weiterarbeiten“, erklärt Jugendgemeinderätin Sánchez Pöll. Sie erläutert die Details der Umfrage: „Im Vordergrund der Wünsche steht vor allem eine gemütliche Raumausstattung und eine entsprechende technische Infrastruktur wie Beamer oder Internet. Die Jugendlichen wollen das Zentrum vor allem für ein Jugendcafé (19 Prozent), gemeinsame Filmabende (18 Prozent) oder Spielabende (29 Prozent), aber auch für Workshops (27 Prozent) nutzen: Also das Interesse der Befragten liegt weniger bei Partys und bei Konzerten, mehr bei Gesprächen und entspannter Freizeitgestaltung.“ „Vor allem wollen sich die Jugendlichen mit Freunden treffen“, betont sie. „Ich finde es sehr wichtig, auch einen Raum für die 8 Prozent der Befragten zu schaffen, die sich Beratung bei Problemen in der Schule oder in der Familie wünschen.“