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Aus Eisenstadt

Projekt gegen Lichtverschmutzung startet in Eisenstadt

Landeshauptstadt Vorreiter im Kampf gegen Lichtverschmutzung

Bürgermeister Thomas Steiner mit Astrophysiker Stefan Wallner (l.) am Dach des Rathauses. Dort wird in Kürze eine der Messanlagen installiert.

Die Nächte werden durch künstliches Licht immer heller. Durchschnittlich sind am Nachthimmel nur noch zehn Prozent der Sterne zu sehen. Um dieser Lichtverschmutzung entgegenzuwirken, hat Eisenstadt mehrere Maßnahmen gesetzt und als eine der ersten Gemeinden bereits 2019 komplett die Beleuchtung im öffentlichen Raum auf LED umgestellt. „Die nächtliche Beleuchtung steht bei uns schon seit Wochen auf Sparflamme. Denn als eine der ersten Kommunen des Burgenlandes haben wir bereits im September des Vorjahres die Straßenbeleuchtung gedimmt und verzichten auf die Beleuchtung der Sehenswürdigkeiten. Doch wir gehen noch weiter“, so Bürgermeister Thomas Steiner. Die Landeshauptstadt startet in Kürze ein wissenschaftliches Projekt mit dem Lichtverschmutzungs-Experten und Astrophysiker Stefan Wallner: Es wird ein Messnetz zur Entwicklung von Lichtverschmutzung in Eisenstadt installiert.

Das Projekt startet in Kürze. Derzeit werden an fünf Standorten in unterschiedlicher Distanz zum Rathaus die Messgeräte installiert. Eisenstadt ist damit die dritte Landeshauptstadt und die erste Kommune des Burgenlandes, die ein derartiges Messnetz hat und den Kampf gegen Lichtverschmutzung wissenschaftlich in Angriff nimmt. Das Ziel des Projektes erklärt Wallner: „Durch die bisherigen Maßnahmen und der Stadt ist die öffentliche Beleuchtung in diesem Zusammenhang verschwunden. Aber man muss die Entwicklung und die Auswirkungen der privaten Beleuchtung – gemeint sind damit vor allem Gewerbebeleuchtungen, Parkplätze, Einkaufszentren etc – im Auge behalten.“ Die gesammelten Daten können innerhalb der Forschung dazu genutzt werden, Strategien für die Landeshauptstadt zu entwickeln um das Phänomen der Lichtverschmutzung einzudimmen sowie den Impakt von künstlichem Licht bei Nacht auf den Naturraum abzuschätzen. Eisenstadt selbst will man aus den Daten, die erstmals nach einer etwa einjährigen Beobachtungszeitraum Ende 2023 zur Verfügung stehen werden, Maßnahmen ableiten und vor allem auch mit den relevanten „Lichtverschmutzern“ das Gespräch suchen. Die Daten sollen auch der gesamten Bevölkerung zugänglich gemacht werden.

Bürgermeister Thomas Steiner dazu: „Klimaschutz und Nachhaltigkeit haben in unserer Stadt Priorität. Wir haben vor allem durch die Umstellung auf vollabgeschirmten LED bei der öffentlichen Straßenbeleuchtung einen großen Schritt nach vorne bei der Lichtverschmutzung gemacht.“ Eisenstadt hatte als erste Landeshauptstadt in Österreich komplett auf LEDs mit weißwarmem Licht unter 3.000 Kelvin umgestellt und spart, auch zum Beispiel durch zusätzliche nächtliche Dimmungen, damit jährlich den Strom von ca. 300 Haushalten ein. Die neue öffentliche Beleuchtung also einen nachhaltigen Effekt auf das Budget der Landeshauptstadt wie auch auf die Umwelt.